„Ein jüdisches Museum ist jetzt nicht notwendig. Zuerst ist es wichtig, jüdisches Leben zu fördern und zu unterstützen.“
„Wir sollten also in der weiteren Diskussion unbedingt auch die (Stadt-)Bevölkerung generationsübergreifend mit einbeziehen. Gerade auch die Perspektive junger Menschen und deren Meinung zu einem Jüdischen Museum in Dresden fehlen mir bisher in der jetzigen Debatte.“
„Ob ein neues, eigenes Jüdisches Museum in Sachsen die richtige Antwort auf die Frage ist, das müssen andere entscheiden.
Ich persönlich fände es spannender, eher dezentral und beiläufig zu zeigen, dass das Judentum zur Geschichte und Gegenwart Deutschlands gehört.“
„Es müsste also ein möglicherweise von Anfang an als dezentral zu denkendes Konzept erarbeitet werden, in dem diese Initiativen und Träger, die seit vielen Jahren ausgezeichnete Arbeit leisten, sich angemessen wiederfinden, vor allem wegen der dort geleisteten Bildungsarbeit.“
„… sondern ausgehend von einem Zentrum zur Wissensvermittlung und zum Diskurs über Historie, Gegenwart und Zukunft jüdischen Lebens Orte erfahrbar zu machen, in vielen Fällen vielleicht auch nur temporär. „
„Auch ich war bei den ersten Treffen 2014 dabei und habe mich relativ schnell davon distanziert, weil ein Museum für mich nicht das „richtige“ Format für die Darstellung beziehungsweise inhaltliche Auseinandersetzung mit jüdischer Kultur und Tradition ist.“
„Ein neues Museum sollte mit seiner Gründung langfristig finanziert sein, einen Mitarbeiter*innenstab und eine Sammlung aufbauen können, also einer gesicherten Zukunft entgegensehen. Bevor eine Stadt diesen Schritt geht, sollte sie sich fragen, ob die jüdische Geschichte und Kultur, die in einem Jüdischen Museum getrennt von der allgemeinen Geschichte des Ortes erzählt wird, überhaupt diese überregionale Relevanz besitzt.“
„Im April 2021 – knapp zwanzig Jahre nach Einweihung der Neuen Synagoge – beschloss der Dresdner Stadtrat, die Realisierung eines Jüdischen Museums und Begegnungszentrums in der Landeshauptstadt Dresden zu prüfen. Die Kommunalpolitik wies damit zurecht auf ein Desiderat nicht nur in Dresden, sondern in ganz Sachsen hin.“
„Unbedingt sollte in der Ausstellung eine Flasche Caramba-Rostlöser präsentiert werden – zusammen mit der Geschichte ihres Erfinders Max Elb. Und einige für die jüdische Religionsausübung notwendige Gerätschaften – erinnernd an das „Juden-Cabinet“, das von Kurfürst August dem Starken um 1730 errichtete erste jüdische Museum der Welt.“
„Vielleicht muss man viel stärker dezentral und in Kooperationen denken, die dann auch über die drei großen Städte hinausgehen und Sachsen in der Fläche wie auch in seiner transnationalen Einbettung in den Blick nehmen.“