Unser Werkstattraum „Gemeinsam sammeln! Stimme geben!“ ist für alle Besucher:innen zugänglich und kann bis zum 15. Juni 2025 besichtigt werden!

Am 6. Februar 2025 fand die Eröffnung unserer ersten Sammlungswerkstatt „Gemeinsam sammeln! Stimme geben! – Eine Sammlungswerkstatt mit Stadtbewohner:innen aus der Ukraine“ im Stadtmuseum Dresden statt. Vier Monate lang hat das Stadtmuseum mit einer festen Gruppe von Stadtbewohner:innen aus der Ukraine, sieben Frauen und einem Mann, zusammen gearbeitet und Gegenstände und ihre Geschichte(n) gesammelt. Dies geschah in insgesamt acht Werkstätten mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Das Besondere dabei? Die Objekte, die gesammelt wurden und in unserem begehbaren Werkstattraum im 2. OG unseres Museums zu sehen sind, wurden von den Teilnehmenden selbst und nicht vom Museum ausgewählt und zum Sprechen gebracht.

Liubomyr Odarych, »Ein Stück Hoffnung« / Любомир Одарич, »Шматочок надії« | Foto: © Museen der Stadt Dresden, PWL Günther
Iryna Tumasova, »Die Geschichte eines Fisches« / Ірина Тумасова, »Історія однієї рибки« | Foto: © Museen der Stadt Dresden, PWL Günther
Eröffnung der Präsentation mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Sammlungswerkstatt, Foto: © Stadtmuseum Dresden

Die letzten drei Werkstätten des Projekts wurden als Schreibwerkstätten von der erfahrenen Schreibworkshop-Leiterin Denise Krüger durchgeführt. Auf diese Weise hat das Stadtmuseum nicht nur Objekte, sondern ihre Geschichte(n) aus der Perspektive ihrer Besitzer:innen gesammelt und in der Museumsdatenbank erfasst. Die Texte zu den Objekten oder zu Objektgruppen – in Deutsch und Ukrainisch – sind stilistisch sehr unterschiedlich und wurden in der Bibliothek unseres Museums aufgenommen. Diese Texte sind in unserem Werkstattraum für alle Besucher:innen abrufbar und entfalten die Gedanken und Gefühle der Menschen, die im Projekt mitgemacht haben. Texte, welche die Teilnehmenden geschrieben haben, aber sie nicht im Werkstattraum zeigen wollten, wurden in einem Büchlein abgedruckt. Dieses Büchlein wurde am Tag der Eröffnung als Erinnerungsstück an unserem Projekt den Teilnehmenden übergeben. 

Teilnehmerin mit dem Textbuch, Foto: © Stadtmuseum Dresden

In dem für alle Besucher:innen begehbaren Werkstattraum zeigt das Museum bis zum 15. Juni eine Fotodokumentation der Werkstätten zusammen mit den Objekten und den Audiotexten, die produziert wurden. Bei der langen Nacht der Museen sind Führungen mit Teilnehmenden des Projekts geplant.

Präsentation der Sammlungswerkstatt im Stadtmuseum, Foto: © Stadtmuseum Dresden

Die Realisierung des Projekts wäre nicht ohne die Unterstützung der Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte möglich gewesen, der ich an dieser Stelle herzlich danken möchte. Ein großes Dankeschön spreche ich auch den acht Menschen aus der Ukraine aus, die jetzt in Dresden leben und am Projekt mitgearbeitet haben. Sieben sind wegen des Krieges geflohen; eine lebte schon in Dresden und engagierte sich für Flüchtlinge nachdem der Krieg ausgebrochen ist. Ich möchte mich bei diesen acht Menschen für ihr großartiges Engagement, ihr Vertrauen, ihren Mut sowie ihre Objekte und Geschichten, die sie mit unserem Museum geteilt haben, bedanken. Diese sind: Maryna Bohomolova, K. T., Nicole, Liubomyr Odarych, Mariia Popova, Maryna Sushko, Iryna Tumasova, Viktoriia A.

Das Stadtmuseum hofft, mit diesem Pilotprojekt Interesse bei der Dresdner Bevölkerung für eine neue Form des Gegenwartssammelns zu wecken. Wir sind auf Ihre Rückmeldungen und Ideen für weitere Sammlungswerkstätten gespannt. Feedback können Sie in unserem Werkstattraum im 2. OG des Stadtmuseums hinterlassen! Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Gemeinsam sammeln! Stimme geben!

Die Präsentation der Sammlungswerkstatt kann noch bis zum 15. Juni im Stadtmuseum besucht werden.